Costa Rica – Spanische Sprache und Kultur
Einwohner: 4,6 Mio. (2009)
Hauptstadt: San José
Fläche: 51.100 km2
Währung: Colon (CRC)
Nationalfeiertag: 15. September
Landesvorwahl: + 506
Zeitzone: GMT -6
BIP: Total – US$ 33.183 Mrd. (2010)
Pro Kopf – US$ 6,964
Spanisch in Costa Rica
Das Spanisch in Costa Rica hat Ähnlichkeiten mit dem der Nachbarländer. Der Gebrauch des “Usted“ ist selbst für informelle Situationen sehr gebräulich, wohingegen der Voseo nur in gewissen Situationen und/oder spezifischen Regionen des Landes vorherrscht. Wie in vielen der karibischen Spanischvarianten werden die letzten Konsonanten verschluckt, und auch das „d“ wird zwischen Vokalen weggelassen (usted – uste, todo – to’o). Eine andere Eigenschaft ist die weichere Betonung des “r” und “rr”, welches oft wie ein englisches ‘j‘ anmutet. Das costaricanische Spanisch hat – ähnlich wie in Kolumbien – eine melodiöse Intonation.
Spezielle Wörter und Ausdrücke
- ¡pura vida ! – bedeutet “pures Leben”, gemeint ist jedoch vor allem die allgemeine Lebenseinstellung und ist eine Art Gruss und Ausruf.
- mae – kann Kumpel bedeuten und wird zwischen Freunden oder auch einfach als Bezeichnung für Mann oder Frau verwendet.
- tico/tica – Costa Ricaner werden häufig als “Ticos” bezeichnet; dieser Spitzname wird dem Geschlecht angepasst (tico/a).
- aguevado/bostezo – gelangweilt, langweilig.
- ¿como amaneció? – Wie haben sie/ hast du geschlafen?
- dolor de jupa – Kopfweh.
- estar de chicha – wütend sein.
- estar de goma – einen Kater haben.
- ¡qué mala nota! – was für eine schlechte Person!
- ¿que m’iche? – Was geht?
- salirse del cauce – überschwemmen.
- ¡sóquele! – Mach’ vorwärts! Beeil dich!
- jamar – essen.
- rulear – schlafen.
Artikel aus Costa Rica
-
Fortgeschrittene Anfänger
- El Tope Nacional: Cabalgata y mucha juerga
- Surf en Costa Rica ¡Pura vida!
- Franklin Chang-Diaz un tico en órbita.
- Costa Rica, una lección de vida.
- Costa Rica Short Film: un festival inclusivo
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Weitere Sprachen
- Insgesamt werden in Costa Rica 10 Sprachen gesprochen. Indigene Sprachen sind: Bribri (11.000 Menschen) Maleku or Guatuso (800 Menschen), Cabécar (9.000 Menschen), Ngäbere or Guaymí (5.000 Menschen) und Bocotá.
- Mekatelyu (Limon kreolisches Englisch) – Auf Englisch basierende Sprache gesprochen an der karibischen Küste von über 55.000 Menschen.
- Mennonite Plattdeutsch oder Plautdietsch – gesprochen von nur noch knapp 100 Leuten.
- Englisch – aufgrund Costa Ricas starkem Tourismussektor sprechen rund 10% der Bevölkerung Englisch als zweite Sprache.
- Andere Immigrantensprachen sind: Französisch, östliches Yiddish, Portugiesisch und Kantonesisch.
Dialekte und Besonderheiten
- Der Tuteo ist selten und in gewissen Regionen gar unhöflich (ausser die Personen stehen sich sehr nahe), durch die geographische Nähe zu den Nachbarländern jedoch akzeptiert. Oft wird der Voseo mit dem verbalen Tuteo gemischt (vos eres / vos quieres).
- Die Verwendung von “Usted“ ist formeller und wird in vielen Regionen als “korrekt” angesehen (es gibt formelle Situationen in denen der Voseo gar nicht empfohlen wird). In einigen Regionen im Süden und in gewissen Städten (Cartago) wird fast ausschliesslich nur mit Voseo gesprochen.
Geografie und Klima
Costa Rica grenzt im Osten an das karibische Meer und im Westen an den Pazifischen Ozean. Das Terrain ist sehr vielfältig, mit Bergen, Flüssen, Seen, Flachland, Stränden, Inseln und tropischem Regenwald, wo man 4.5% des weltweiten Artenreichtums vorfindet. Es gibt nur zwei Jahreszeiten: Regenzeit (Mai – November) und Trockenzeit (Dezember – April). Im Allgemeinen ist das Wetter eher tropisch, jedoch bedeutend kühler im Hochland.
Reiseziele in Costa Rica
- San José und Umgebung – Museen, Architektur, das Zentraltal, Vulkane, Kaffeeplantagen.
- Städte und Folklore – Guanacaste, Grecia, Alajuela, Sarchi.
- Hoch- und Flachland – Arenal Volcano National Park, Monteverde.
- Wälder und Natur – Monteverde (Wildtiere beobachten, Wandern, Abenteuersportarten, Ökotourismus), Rincon de la Vieja Volcano, Corcovado National Park.
- Pazifikküste – Gulf of Papagayo, Nicoya Peninsula, Nosara, Punta Islita, Manuel Antonio National Park, Osa Peninsula, Drake Bay (Tauchen, Fischen, Strände, Surfen).
- Karibikküste – Tortuguero, Barra del Colorado, Cahuita, Puerto Viejo.
Geschichte und Politik
Widerstand durch die lokale Bevölkerung und auch Krankheiten machten es für die Spanier schwierig Costa Rica erfolgreich zu kolonialisieren. Im Jahre 1808 wurde auf Costa Rica erstmals Kaffee angepflanzt, der sich rasch zu einer wichtigen nationalen Kulturpflanze entwickelte. Zusammen mit anderen zentralamerikanischen Ländern erklärte Costa Rica die Unabhängigkeit von Spanien im Jahre 1821. Dank starker Fremdinvestition gelang dem damaligen Präsidenten Ende des 19. Jahrhunderts eine starke industrielle Entwicklung. Eisenbahnen wurden gebaut und die US-amerikanische Firma, the United Fruit Company, übernahm den Grossteil der Bananenproduktion des Landes. Der starke Einfluss und die Interessen der USA haben das politische Umfeld Costa Ricas im 20. Jahrhundert stark geprägt. Die heutige Präsidentin, Laura Chinchilla, ist die erste Präsidenten des Landes.
¿Sabias qué….? Es gibt keine wirklichen Strassennamen in Costa Rica. Eine Adresse kann durchaus so ausschauen: “Ab Friedhof, 100 Meter südlich, 300 östlich”. Gewisse Referenzpunkte gibt es womöglich gar nicht mehr, was die Orientierung eher schwierig macht.
Persönlichkeiten
- Juan Santamaría (Nationalheld, sein Todestag ist Nationalfeiertag 11. April und der internationale Flughafen trägt seinen Namen)
- Óscar Arias Sánchez (Nobelpreisträger)
- Joaquín Gutiérrez (Schriftsteller, Dichter)
- Francisco Amighetti (Künstler)
- Franklin Chang Díaz (Astronaut)
- Claudia Poll (Schwimmerin, Goldgewinnerin Olympische Spiele)
- Paulo Wanchope (Fussballspieler)
- Chavela Vargas (Sänger)
- Maribel Guardia (Schauspielerin)
- Jorge Debravo (Dichter)
Medien
Dank einer der tiefsten Analphabetenraten in Latinamerika (3%) und einer hohen Zugänglichkeit zu Internet und TV hat sich in Costa Rica eine wichtige Medienszene gebildet. Presse- und Redefreiheit sind garantiert, jedoch sind gewisse Fälle von Einschüchterung und Bedrohung bekannt – insbesonders politischer Herkunft. Im Jahre 2001 wurde der Journalist Parmiento Medina umgebracht. Er arbeitete daran Korruptionsfälle von hochrangigen und einflussreichen Personen zu recherchieren.
La Nacion – http://www.nacion.com/
La Prensa Libre – www2.prensalibre.cr