Guatemala – Spanische Sprache und Kultur
Einwohner: 14 Mio. (2009)
Hauptstadt: Guatemala-Stadt
Fläche: 108.890 km²
Währung: quetzal (GTQ)
Nationalfeiertag: 15. September
Landesvorwahl: + 502
Zeitzone: GMT – 6
BIP: Total – US$ 39,760 Mrd.
Pro Kopf – US$ 2.769
Spanisch in Guatemala
Neben der indigenen Bevölkerung, deren Anteil in Guatemala sehr gross ist, gibt es auch eine Vielzahl anderer ethnischer Gruppen, die in Guatemala leben. Das Spanisch in Guatemala wurde daher von der Maya-Sprache und anderen indigenen Sprachen beeinflusst. An der Karibikküste kann man deutlich die Einflüsse des Englischen und afrikanischer Sprachen erkennen. Das Spanisch in Guatemala hat Ähnlichkeit mit dem Spanisch in einigen Teilen Südmexikos. Eine Aussnahme ist der Voseo, der in Guatemala sehr verbreitet ist, in Mexiko jedoch nur sehr selten vorkommt.
Spezielle Wörter und Ausdrücke
- un patojo / ishto – Kind.
- pisto – Geld (Begriff aus der Sprache der Maya).
- canche – eine hellhäutige Person; gemeint sind aber nicht ausschliesslich Ausländer.
- bagre – uncool.
- me soltó casacas – er redete sich heraus (Ausreden erfinden).
- ¡qué arrecho que es! – Wie mutig / tapfer er ist!
- tengo un clavo – Ich habe ein Problem (wörtlich: Ich habe einen Nagel).
- el es buena nota – Er ist sehr nett / sympathisch.
- ¡qué chulo! – Wie toll / schön!
- eres muy codo – Du bist sehr billig.
- ¡se colgó / cantineó! – Er hat sich verliebt!
- quiubo – (que hubo? – Was gibt’s?); Grussformel, wie “Was geht?”
- se encachimbó – Er / Sie ist verärgert / sauer.
- está bolo – er ist betrunken.
- bombear – rauben / stehlen.
- ponte los caballos – Zieh dir deine Hosen / Jeans an.
- vamos al chonguengue! – Lasst uns zur Party gehen!
- ñola – Kopf.
Artikel aus Guatemala
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Fortgeschrittene Anfänger
- El misterio de los muñecos quitapenas
- Los secretos de un curandero
- El guatemalteco que sueña en grande
- La sabiduría ancestral de una abuela maya
- Isabella Springmühl: rompiendo esquemas y estigmas
- Bicimáquinas: la revolución del pedal
-
Geübte Leser
- La magia de los “chicken buses”
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Weitere Sprachen
- In Guatemala gibt es über 50 lebende Sprachen, von denen 23 als Landessprachen anerkannt sind. Von den 23 Landessprachen gehören nur Garifuna (über 16.000 Menschen) und Xinca (fast ausgestorben) nicht zur Maya-Sprachfamilie.
- Die meistgesprochenen Maya-Sprachen sind K’iche (1 Mio. Menschen), Kaqchiquel (grosse Ähnlichkeit mit K’iche) und Mam (beide Sprachen werden von ca. 500.000 Menschen gesprochen).
- Englisch wird in allen wichtigen Touristengegenden gesprochen.
Dialekte und Besonderheiten
- Auch wenn Spanisch die Amtssprache ist, wird es nach einer indigenen Sprache (normalerweise eine Maya-Sprache) als Zweitsprache gesprochen. Es ist daher nicht überraschend, dass viele typische spanische Wörter und Redensarten aus Maya-Sprachen stammen.
- Einwanderer und Kriegsflüchtlinge aus Nicaragua und El Salvador trugen ebenfalls zur Entwicklung des Dialektes in Guatemala bei.
- In der Hauptstadt ist der Dialekt neutraler und dem anderer lateinamerikanischer Länder ähnlich, wobei die Einflüsse indigener Sprachen auf das Spanisch in ländlichen Regionen stärker sind (insbesondere in der abgeschiedenen Bergregion im Westen).
Geografie und Klima
Die Landschaft in Guatemala ist hauptsächlich bergig bis auf die südlichen Küstenregionen und das weite Tiefland – Petén – im Norden. Das Klima ist generell feuchttropisch, mit gemässigteren Temperaturen im Hochland und trockenerem Klima in den östlichsten Regionen des Landes.
Reiseziele in Guatemala
Ruinas Mayas
- Städte und Folklore – Antigua Guatemala (Kleinstadt mit Gebäuden im Kolonialstil, Kirchen, Plätze, Parks, Handwerksprodukte, Kunsthandwerk); Guatemala-Stadt (moderne Gebäude sowie Kolonialarchitektur, Museen (anthropologisches und ethnologisches Museum, Ixchel Museum (indigene Trachten) und das Popul Vuh Museum (eine der grössten privaten Sammlungen von Maya-Artefakten).
- Ruinenstätten – Guatemala Tikal Petén (wichtigstes Zentrum der Maya-Kultur).
- Natur – der Atitlan-See (Sololà); gilt als einer der schönsten Plätze in der Welt wegen seines sauberen Wassers und seiner reizvollen Natur.
Geschichte und Politik
Die ersten Hinweise auf menschlichen Lebens in Guatemala gehen zurück auf 12.000 vor Christus. Die vielleicht beeindruckenste präkolombianische Zivilisation waren jedoch die Maya, die ihre Blütezeit zwischen 250-900 AD hatten. Ab 1519 wurde Guatemala nach und nach von den Spaniern erobert und entwickelte sich zu einer bedeutenden spanischen Kolonie. Nachdem Guatemala 1839 seine Unabhängigkeit erlangte, stand das Land unter der Macht eines konservativen Regimes. Nach der Diktatur regierte ein liberaler Präsident, der den Kaffeeanbau im Land förderte. Nach einem Staatsstreich 1944 kamen mehrere Regierungen an die Macht bevor schliesslich der Weg für eine sozialistische Regierung bereitet wurde, die Agrarreformen durchzusetzte. Diese Entwicklung fand jedoch 1954 nach einem von den USA unterstützten Staatsstreich ein jähes Ende. Die siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts waren geprägt von Bürgerkrieg, Gewalt und Menschrechtsverletzungen. Verantwortlich dafür war die rechte Regierung, die unerbittlich versuchte, linksgerichtete Staatsbürger auszulöschen. Mit Unterzeichnung eines Friedensvertrags wurde der Bürgerkrieg 1996 offiziell für beendet erklärt.
¿Sabias qué….? Der erste massenproduzierte Instantkaffee wurde von einem Engländer, der in Guatemala lebte, erfunden.
Persönlichkeiten
- Rigoberta Menchu (Friedensnobelpreisträgerin 1992)
- Miguel Ángel Asturias (Nobelpreis in Literatur 1967 – “El Señor Presidente”)
- Ricardo Arjona (Sänger)
- Oscar Isaac (Schauspieler)
- Carlos Ruiz “El Pescadito” (Fussballspieler)
- Luis González Palma (Fotograf)
- Harris Whitbeck (Journalist)
- Tecún Umán (Nationalheld)
- Carlos Peña (Sänger, American-Idol-Gewinner)
- Jaime Viñals (Bergsteiger)
- Luis Argueta (Regisseur)
Medien
Die Pressefreiheit ist in der guatemaltekischen Verfassung verankert und Zeitungen können ungehindert Kritik an der Regierung üben. Nichtsdestotrotz wird auf viele Journalisten Druck ausgeübt, oft in Form von anonymen Drohungen. Insbesondere Journalisten, die Korruption aufdecken, sind Schikanen ausgesetzt. Die Medienlandschaft ist grösstenteils privatisiert.
Prensa Libre – http://www.prensalibre.com/
El Periodico – http://www.elperiodico.com.gt/